Bauartgleiche Hochbunker in Emden

In Emden, einer Stadt die durch ihre Rüstungsindustrie und ihren strategisch wichtigen Hafen fast ebenso gefährdet war, wie das 100 km östlich gelegene Wilhelmshaven, setzte im Zweiten Weltkrieg in Folge des „Sofortprogrammes“ ebenfalls verstärkt der splitter- trümmer- und bombensichere Bunkerbau ein.

Ansicht des Hochbunkers Unionstraße aus den 1970er Jahren.

Emden befand sich direkt an der Nordwestgrenze des Deutschen Reiches und lag inmitten der Einflugschneise alliierter Bomberströme. Auch wenn Emden nicht das Angriffsziel der Bomber war, wurde es manche Male aufgrund dieser Schneise angegriffen. In der Weser-Ems-Region wiesen nur Emden und Wilhelmshaven eine derartige Bunkerzahl auf, so dass man sagen konnte, dass für jeden Schutzsuchenden Ende 1943 ein bombensicherer Platz in einem der vielen Bunker vorhanden war.
Neben einer Großzahl an splittersicheren Deckungsgräben, hier vermehrt so genannte Zickzackgräben, welche in dieser Form angelegt wurden, um den Druck einer einschlagenden Bombe im gesamten Innenraum zu brechen, wurden auch vermehrt betonierte Brandwachen und Transformatorenbunker angelegt, welche in ganz Deutschland in dieser Form und Anzahl nur in Emden anzufinden waren und sind. Ab Ende 1940 entstanden bis Kriegsende dann insgesamt 35 bombensichere Luftschutzbunker: Bunker des Selbstschutzes, dazu einige Bunker des Werkluftschutzes, sowie Bunker der Marine (unter anderem der Truppenmannschaftsbunker 750 in der Kaserne Barenburg und der T 750 an der Nesserlander Straße).

Die Selbstschutzbunker wurden in der Form flacher Vierkantbunker und viereckiger Luftschutztürme (Auricher Strasse, Katergang, Bahnhof West, Holzsägerstraße – heute Bunkermuseum – als Beispiele) ausgeführt. Auch einige Tiefbunker wurden gebaut. Deren verbreitete Errichtung verbot sich hier genau wie In Wilhelmshaven aufgrund des Grundwasserspiegels.

Skizze der bauartgleichen Vierkantbunkerserie in Emden.

Im Sinne der Vereinheitlichung und Rationalisierung wurde auch in Emden eine Baureihe von Vierkantbunkern geplant und errichtet, welche nahezu bauartgleich zueinander waren. Es handelt sich dabei um die beiden Bunker in Transvaal an der Dollartstraße (bis auf die Zerschellerplatte abgerissen – heute Kindergartenstandort) und Fletumer Straße (heute Übungsraum Musikgruppen). Als dritter Bunker dieser Serie wurde der Bunker "Friesland" an der Unionstraße errichtet. Er ist noch heute vorhanden.

Hochbunker Fletumer Straße aus Südwesten gesehen.

Bauartähnlich zu den drei Bunkern sind die Bunker Geibelstraße und Hamhuser Straße. Diese Bunker besitzen jedoch anders angeordnete Eingangsbereiche. Der Bunker Hamhuser Straße besitzt einen angesetzten Trafobunker. Der Bunker Geibelstraße wurde zum Kulturzentrum Barenburg umgebaut.

Eingangssplitterschutzvorbauten Hochbunker Fletumer Straße.

Alle genannten Bunker besitzen / besaßen drei Geschosse. Einer der ersten Bunker Emdens war der noch heute existierende Bunker Lienbahnstraße. Er weist eine Ähnlichkeit zu den vorherig genannten Bauten auf, besitzt jedoch nur zwei Geschosse.

Details Hochbunker Unionstraße.

Einer der Eingangsbereiche vom Hochbunker Unionstraße.

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